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Entstehung der Freiwilligen Feuerwehr Bullendorf

Wie überall auch gab es seit jeher auch in Bullendorf große Gefahr durch das Feuer.

 

So wurde im Jahre 1809 (Franzosenkrieg) der gesamte südliche Ortsteil von Bullendorf von den Franzosen als Vergeltung für einen ermordeten französischen Soldaten in Brand gesteckt (siehe Ortschronik). Damals waren die Häuser noch größtenteils mit Stroh gedeckt, was eine Ausbreitung des Brandes enorm erleichterte.

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In der Chronik von Poysdorf wird auch berichtet, dass im Oktober 1834 am Kirchweihsonntag ein Herr Kornek Nr.85 sich am offenen Feuer (schwarze Küche) eine Ganselleber braten wollte, Das heiße Fett fing dabei aber Feuer. Das Haus fiel diesem "Schmalzfeuer" zum Opfer. Durch Funkenflug über die Zaya wurden auch Häuser der anderen Ortshälfte ein Raub der Flammen.

 

Zwischen 1860 - 1870 waren in Bullendorf haufig Brandlegungen, die erst ein Ende fanden bis die Frau eines Zimmermannes bei frischer Tat ertappt wurde.

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Sicherlich wurde schon damals längere Zeit über die Gründung einer eigenen Feuerwehr diskutiert, da schon andere Ortschaften eine Freuwillige Feuerwehr gegründet hatten. Nur sschlug keiner die Werbetrommel. Ein Ergebnis jedoch dürfte einen wesentlichen und wichtigen Anstoß dazu gegeben haben.

Anfang Oktober 1889 brannte an einem Nachmittag das Haus Nr.13 des Paul Ludwig in der Kellergasse ab. Dabei erlitt der Besitzer Paul Ludwig, der in betrunkenem Zustand schlafend auf dem Dachboden gelegen war, derartige Brandwunden, dass er noch am selben Tag unter grässlichsten Schmerzen starb. Außer diesem Haus wurden noch 7 weitere Presshäuser ein Raub der Flammen. alle Gebäude waren mit Stroh gedeckt. Die Brandursache konnte damals nicht ermittelt werden.

Es ist nun leicht erklärlich, dass dieses Großfeuer die Verantwortlichen der Gemeinde nötigte, endlich eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen, was in etwa 2 Monaten auch geschah. Da es bei diesem Brand nich nur einen Toten gab, sondern gleich 7 Presshäuser (diese waren sicherlich das Heiligtum der Männer) zum Opfer fielen, war das Grund genug, sich zur Gründung zu entschließen.

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Mit der Eröffung der zweiklassigen Volksschule Bullendorf kam auch ein zweiter Lehrer an die hiesige Volksschule, der sich große Verdienste für die Gründung der FF Bullendorf erwarb.
Der Chronist, Oberlehrer Johann Philipp, der 1. Oberlehrer an der 1888 neu erbauten Schule, schrieb wie folgt: "Dass die Bewohner Bullendorfs auf der Bahn des Fortschrittes schreiten, beweist die von der Gemeindevertretung (Bürgermeister Michael Graf) beschlossene Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr im Dezember 1889".
Um die Gründung derselben erwarb sich Unterlehrer Franz Tlustasch durch Werbung von ausübenden und zahlenden Mitglieder, als auch durch die Verfassung der nötigen Schriften, große Verdienste. Franz Tlustasch war vom 1. März 1889 bis 30. April 1890 1. Unterlehrer an der zweiklassigen Volksschule in Bullendorf und stammte aus Kumrowitz/Mähren.
Den Gründungsmitgliedern war es zu verdanken, dass die FF Bullendorf schon im 1.Jahr nach der Grüjdung mit einer fahrbaren Handdruckspritze der Firma Kernreuter aus Wien ausgestattet wurde.

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Feuerwehrhaus

Das Feuerwehrhaus (Zeughaus) war seit Gründung der FF im Gemeindehaus untergebracht (1890 - 1956). 1956 übersiedelte die FF in das damals neu umgebaute Feuerwehrhaus. Vor dem Umbau war das Feuerwehrhaus eine Milchkammer. Da mit der Zeit auch dieses Feuerwehrhaus zu klein wurde, entschloss man sich 1982 für einen Zubau für ein zweites Fahrzeug.

1999 einigte sich die FF Bullendorf mit der Gemeinde und dem Fußballverein Bullendorf, dass das gesamte Gebäude der Feuerwehr überlassen wird und zusätzlich ein weiterer Zubau für zwei Fahrzeuge und größem Mannschaftsraum gebaut wurde.

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Alarmierung

Die Alarmierung erfolgte bis 1956 mit dem Feuerwehrhorn, das von den Feuerwehrmännern, die eigens dazu eingeteilt waren, geblasen wurde. Bei großer Gefahr wurden noch zusätzlich die Sturmglocken der Bullendorfer Pfarrkirche geläutet. Mit dem Übersiedeln des Zeughauses vom Gemeindewirtshaus ins neue Feuerwehrhaus bekam die Feuerwehr auch eine Sirene (1956).

 
Kriegsjahre

Die Kriegsjahre waren auch für die Feuerwehr eine äußerst schwierige Zeit. 1939 wurde die freuwillige Feuerwehr aufgelöst und in eine militärische Feuerpolizei umbenannt. Viele Männer und Burschen wurden zum Kriegsdienst eingezogen. So auch der damalige Kommandant Stoik Karl. Die Hauptlast während der Kriegsjahre lag daher am Kommandant-Stellvertreter Hörmann Stefan. Frauen und Mädchen mußten an ihre Stelle treten. Männer, die nich einrücken mußten, wurden der Feuerwehr zugeteilt. In dieser schwierigen Zeit waren 14 Brände zu löschen. 1945, nach Kriegsende, wurde die militärische Feuerpolizei wieder zur Freiwilligen Feuerwehr.


Einsätze 

Hier sind einige der unzähligen einsätzen aufgeschrieben, die die Feuerwehr in ihrer Geschichte hatte. Die Aufzeichungen über diese Einsätze sind zum Teil sehr dürftig und zum anderen nicht vorhanden.

23. u. 29. 06. 1898 Als einer der größten Einsätze ist sicherlich die Hagel- und Unwetterkatastrophe. Die Feuerwehr konnte nur das Notwendigste, wenn überhaupt helfen, da jeder im Ort selbst betroffen war.
25. 05. 1922 Kriegerdenkmalweihe
06. 09. 1925 Ausgerückt zum Brand in der Hobersdorfer Zuckermühe
05. u. 06. 03. 1926 Ausgerückt zum Brand Hagermühle
01. 05. 1927 Ausgerückt zum Brand Hagermühle
17. 09. 1929 Ausgerückt zum Brand Hagermühle
09. 09. 1933 ausgerückt zum Brand in der Rannersdorfer Wenkmühle
10. 05. 1936 Ausgerückt zum Brand in der Hobersdorfer Zuckermühle
29. 10. 1937 Ausgerückt zum Brand der 4 Scheunen von Georg Korn, Gemeinde Bullendorf, Leopold Stubenvoll und Katharina Niessler
30. 10. 1937 Ausgerückt zum Brand Presshaus Geyer
22. 02. 1941
Ausgerückt zum Hochwasser der Zaya. Durch Schneeschmelze und heftigen Regen stieg die Zaya so hoch, dass Hochwasseralarm gegeben werden musste. Bei diesem Einsatz wurde Menschenrettung mit einem Sautrog durchgeführt.

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Zaya-Dammbruch neben Haus Nr. 171 (Johann Schweinberger)

1938 - 1945 Die Feuerwehr hatte in diesen Jahren des 2. Weltkrieges insgesamt 14 Brände zu löschen
1943 Ausgerückt zum Brand der Scheune Wiesinger Josef
1946 Ausgerückt zu den Bränden von Michael Reiter, Josef Nießler, Marie Radinger, Josef Weber und Leopold Stadler
1947 Ausgerückt zum Brand Karl Radinger (Hobersdorf)
09. 08. 1950 Ausgerückt zum Brand Stallung Biswanger Mühle
15. 10. 1950 Ausgerückt zum Brand Anna Stadler Scheune
16. 08. 1952 Ausgerückt zum Brand Reiter Josef Scheune und Schuppen
07. 07. 1955 Ausgerückt zum Brand Reiter Josef Scheune
27. 03. 1962 Ausgerückt zum Brand der Scheune Geyer Johann und Pleil Johann
25. u. 27. 05. 1973 Desinfektion der öffentlichen Wege bei der Maul- und Klauenseuche. Entlang der Bundesbahn kam es, solange die Dampflok noch fuhr, zu einer erheblichen Zahl an Kleinbränden, die nur durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr auch Kleinbrände blieben. Sie alle aufzuzählen wäre zu viel.
06. 08. 1978 Durch unsachgemäßes Strohabbrennen entstand ein Feldbrand. Mannschaftsstärke 35 Mann. Ein Feldbrand von vielen.
09. 05. 1980 Seuenenbrand durch Blitzschlag bei wiesinger Rudolf
16. 10. 1982 Ausgerückt zum Brand von Geyer Josef (Stallgebäude)
17. 09. 1988 Verkehrsunfall auf B47, mit 2 PKW, Menschenbergung mit Kran
24. 04. 1991 Verkehrsunfall einer VW-Pritsche bei Ortseinfahrt Bullendorf
04. 08. 1994 Küchenbrand bei Harrach Mathias
02. 04. 1994 Menschenrettung bei PKW Unfall
05. 04. 1994 LKW Bergung vom Feld (Straße Richtung Großkrut)
25. 05. 1994,
30. 06. 1994 u.
19. 07. 1994
Gleich 3 Jahrhunderthochwasser suchten uns in diesem Jahr heim. Alle drei Einsätze waren durch heftige Regenfälle verursacht worden.
18. 04. 1996 Schwerer LKW Unfall mit Menschenrettung bei Pagatsch
29. 04. 1998
Schwerer Unfall mit 3 PWKs bei Kreuzung B47 Richtung Ebersdorf. Eine tote Person war zu beklagen

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01. 10. 1999
Hilfeleistung bei LWK-Unfall Abfahrt Brünnerstraße, Richtung Bullendorf. 24 Tonnen Zink mussten umgeladen werden

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Quelle: Festschrift der FF-Bullendorf zum 110jährigen Jubiläum


last updated on 03-07-00 15:17 by bertl